... zählt zu den Säugetieren und bringt daher wie Menschen lebende Nachkommen zur Welt. Unter allen Säugern gehören sie zu den fünf intelligentesten - das macht Schweine zu ausgesprochen interessanten und lebendigen, aber auch anspruchsvollen Tieren. Sie sind neugierig und lernfähig, ausgesprochen sozial und gesellig, und häufig, aber nicht immer zum Kuscheln aufgelegt, und sie graben für ihr Leben gern. Schweine können ein Lebensalter von bis zu 20 Jahren erreichen und gehen sehr enge Beziehungen mit anderen Tieren und ihren Menschen ein. Die Kommunikation erfolgt über vielfältige Lautäußerungen sowie die Körpersprache.
Schweine bewegen sich auf vier Beinen fort und haben einen Rüssel mit ausgeprägtem Geruchssinn. Sie können schnell laufen, meist lieben sie es aber eher gemütlich. Untertags legen sie eines bis mehrere Schläfchen ein und rasten gern an einem weichen, bequemen Ort. Nachts ziehen sie sich normalerweise in ihren Stall zurück, im Sommer schlafen sie auch gerne draußen. Den Tag verbringen sie mit der Nahrungssuche und Erkundungen.
Großschweine erreichen ein Endgewicht zwischen 200 und 700 kg. Zur besseren Handhabung werden seit einigen Jahrzehnten sogenannte Minischweine gezüchtet, welche ein Endgewicht von ca. 50 bis 150 kg erreichen - Mini sind sie also nur im Vergleich zu Großschweinen! Bitte beachten Sie: es gibt keine Mikroschweine oder ähnliches, die ein Endgewicht von 20 kg erreichen! Es werden gerne die Elterntiere gezeigt, die selbst noch Kinder sind, denn Schweine können bis zu 6 Jahre lang wachsen.
Ihr Schwein muss immer einen Auslauf ins Freie haben, alles andere ist verboten und Tierquälerei, genau wie Einzelhaltung. Wenn Sie also ein einzelnes Mikroschwein für Ihre Wohnung wollen: vergessen Sie es gleich komplett! Sie hätten auch keine Freude damit, denn es spricht grundsätzlich nichts dagegen Schweine auch ins Haus zu lassen, allerdings hinterlassen sie häufig beträchtliche Verwüstungen. Gleiches gilt für den gepflegten Garten, der danach meist wie eine Mondlandschaft ausschaut.
Sie sehen also: ein Schwein ist kein Hund oder Kind und darf daher auch nicht so behandelt werden. Wenn Sie aber bereit sind den Tieren zu bieten, was sie brauchen, und sich mit ihnen liebevoll beschäftigen, werden Sie etwas zurück bekommen, das Sie nie wieder vermissen werden wollen: die Liebe eines Schweins.
Bitte beachten Sie, dass alle folgenden Auskünfte auf Grundlage der rechtlichen Situation in Österreich erfolgen und wir keine Haftung übernehmen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihre/n zuständigen Amtstierarzt/-Ärztin.
Die Grundlagen der Tierhaltung werden im Tierhaltungsgesetz sowie diversen anderen Rechtsquellen geregelt. WICHTIG: diese gelten auch für Hobbyhalter/innen!!! Sie müssen daher beispielsweise Ihr Schwein via Statistik Austria anmelden und vor Aufnahme des ersten Tieres eine Betriebsnummer bei der Landwirtschaftskammer erwerben sowie einen Sachkundenachweis für Tierhaltung. Sie dürfen Schweine nur auf einer entsprechend gewidmeten Fläche halten - die Haltung im Garten einer Wohnhaussiedlung oder gar in einer Wohnung ist verboten und führt häufig zur vorzeitigen Abgabe der Tiere! Sie sind außerdem verpflichtet Aufzeichnungen über Ihren Bestand sowie ggf. verabreichte Medikamente zu führen.
AUSNAHME: die Schweinegesundheitsverordnung gilt nur für Personen, die züchten oder mästen.
ACHTUNG ! Die Schweinegesundheitsverordnung gilt seit 15.11.2021 auch für landwirtschaftliche Betriebe, in denen Schweine nicht zur Zucht oder Mast gehalten werden! Dies laut Tiergesundheitsgesetz nur dann, sofern die Tiere zu Erwerbszwecken gehalten werden, sodass Liebhaberhaltungen davon nicht betroffen sind.
Freiland- und Auslaufhaltungen sind bis spätestens 15.11.2021 im VIS zu melden.
Sie sind als Tierhalter/in verpflichtet unter anderem jederzeit zu gewährleisten:
artgerechte Haltung
-Stall oder sonstige Unterkunft mit ausreichend sauberer und trockener Einstreu, Auslauf oder alternativ Freilandhaltung (ebenfalls mit Unterstand)
- Schutz vor Kälte, Hitze und Zugluft (isolierter Stall, Suhle im Freien)
- jederzeit Zugang zu frischem sauberem Wasser
- mindestens einmal täglich Fütterung
- tierärztliche Versorgung.
Wir raten außerdem zum Abschluss einer Haftpflicht sowie ggf. einer Rechtsschutzversicherung.
BITTE ÜBERLEGEN SIE GUT, OB SIE DEN ANSPRÜCHEN DES GESETZGEBERS SOWIE INSBESONDERE AUCH DER TIERE, DIE BIS ZU 20 JAHRE ALT WERDEN KÖNNEN, GENÜGEN KÖNNEN! Schweine leiden extrem, wenn sie ihren angestammten Lebensplatz verlassen müssen und wir haben laufend Tiere in der Vermittlung.
Bitte adoptieren Sie ein Schwein aus unserer Vermittlung oder einem Tierheim und unterstützen Sie keine Züchter/innen in der Tierausbeutung!
Diese gefährliche und meist tödlich verlaufende Krankheit breitet sich innerhalb Europas immer weiter aus und bedroht auch die österreichischen Schweine. Seitens der politisch Verantwortlichen fürchtet man vor allem wirtschaftliche Einbußen, wir hingegen sorgen uns um das Leben der Tiere.
WICHTIG: beachten Sie unbedingt die seuchenschutzrechtlichen Bestimmungen, die auch für private Halter/innen gelten! Diese sind einfach und kostengünstig umzusetzen und können uns allen viel Leid ersparen.
Dazu gehören: stalleigene Kleidung und Schuhe, Desinfektionsmatten und -spray, doppelte Einzäunung zum Schutz vor Wildschweinen sowie Ausbrüchen und bitte verfüttern Sie KEINESFALLS, egal von welcher Quelle, Küchenabfälle oder Speisereste! Das ist nicht nur strengstens verboten, sondern auch der Hauptübertragungsweg der ASP!
Im Fall eines Seuchenausbruchs kann die zuständige Behörde diverse Maßnahmen verhängen, auch über Hobbyhalter/innen. Im schlimmsten Fall reichen diese nach Untersagung des Auslaufs, Kontrollen, Einrichtung von Zonen und Blutproben bis zur angeordneten Tötung der Schweine. Dabei gilt die Verhältnismäßigkeit, weiterhin gibt es die Möglichkeit Rechtsmittel mit aufschiebender Wirkung einzulegen.
Die ASP rückt immer näher und reicht von Ungarn aus bereits nahe an die österreichischen Grenzen (Stand August 2024). Bitte beachten Sie strengstens alle genannten Maßnahmen und überlegen Sie bereits jetzt, ob Sie für den Seuchenfall gerüstet sind - dies betrifft vor allem die artgerechte Unterbringung in einem großzügigen Stall sowie einen ggf. gesicherten Auslauf mit Doppelzaun.
Schweine sind in der Haltung anspruchsvoll. Gerne testen sie ihre Grenzen und bringen ihre Halter gelegentlich zur Verzweiflung.
Während Ferkel und Jungtiere noch sehr energiegeladen und verspielt sind, werden sie mit dem Alter ruhiger und mit der Zeit kristallisieren sich ihre einzigartigen Persönlichkeiten noch mehr heraus. Schweine können bis zu 20 Jahre alt werden, allerdings versterben sie oft auch schon erheblich früher, der Durchschnitt liegt etwa bei 8 bis 12 Jahren. Ihr Schwein wird zu Ihnen eine enge Bindung entwickeln und Sie immer lieben. Bitte enttäuschen Sie es nicht!
Grundsätzlich können männliche und weibliche Tiere zusammen gehalten werden, allerdings werden junge Eber bereits mit ca. acht Wochen zeugungsfähig - lassen Sie die Tiere daher rechtzeitig kastrieren, danach können sie noch ungefähr zwei Monate lang für Nachwuchs sorgen! Unkastrierte Eber sorgen nicht nur zuverlässig für reichlich Nachwuchs, sie sind in ihrem Verhalten auch unberechenbar und entwickeln oft Erkrankungen im Urogenitaltrakt.
Sauen werden in Österreich nur bei medizinischer Indikation sterilisiert und erleben ca. alle drei Wochen die sogenannte Rausche. In dieser Zeit können sie sehr anhänglich werden, aber sich auch aggressiv verhalten. Wenn nötig, kann dem mit pflanzlichen Mitteln Abhilfe geschaffen werden.
Grundsätzlich sollten Schweine möglichst jung miteinander vergesellschaftet werden, ältere Tiere müssen anfangs unbedingt getrennt gehalten werden und werden danach meist um die Rangordnung kämpfen, dies ist normalerweise harmlos, sollte aber überwacht werden. Einzelhaltung von Schweinen ist verboten und Tierquälerei!
Viele Tiere werden aus verschiedenen Gründen wieder abgegeben, wir beraten Sie gerne, wenn Sie ein Schwein aus unserer Vermittlung aufnehmen möchten.
Schweine sind Allesesser, das bedeutet aber keineswegs, dass sie alles essen dürfen. Achten Sie bei der Ernährung darauf, dass Sie Ihr Tier nicht überfüttern. Ein Schwein soll rund sein, aber nicht fett, und genauso wenig mangelernährt. Die Tiere werden mit einem Grundfutter ernährt, das speziell für Schweine hergestellt wird, es gibt dazu mehrere Anbieter. Füttern Sie Ihr Schwein nie mit Essen, das für andere Tiere produziert wurde. Geben Sie ihm niemals Küchenabfälle, besonders nicht solche, die aus Fleisch bestehen. Idealerweise erhalten Schweine angereichertes Kraftfutter, dazu Obst und Gemüse, sowie Rauhfutter (Gras, Heu, Stroh). Gerade bei heranwachsenden Tieren ist eine ausreichende Eiweißzufuhr wichtig. Beachten Sie: sollten Sie Ihr Tier mit einer Diät mangelernähren, wird es zwar nicht wachsen, aber auch nicht alt werden und sehr leiden. Es ist Tierquälerei ein Schwein künstlich klein zu halten!
Achten Sie darauf, dass Ihr Tier jederzeit sauberes Trinkwasser in bester Qualität vorfindet. Vermeiden Sie kalorienreiche Ernährung, reduzieren Sie Kraftfutter, sobald das Schwein frisches Futter auf der Weide vorfindet.
Bewahren Sie Futter immer in geschlossenen Behältern auf um es sauber und trocken zu halten. Verschimmeltes oder fauliges Futter darf niemals verfüttert werden, es kann Ihr Schwein töten!
Schweine sind allgemein sehr robuste Tiere, allerdings haben sie auch einige Schwachstellen. Beachten Sie bitte, dass Schweine Schmerzen und andere Symptome immer erst sehr spät zeigen. Ein Tier mit Krankheitszeichen ist daher immer behandlungsbedürftig! Kontaktieren Sie bitte umgehend Ihren Tierarzt.
Schweine sind uns in der Physiologie von allen Tieren am ähnlichsten und hochentwickelte Säuger. Sie können daher grundsätzlich auch fast jede Krankheit entwickeln wie Menschen und dazu noch eigene Krankheitsbilder.
Bitte schauen Sie sich gleich, wenn Sie ein Schwein bekommen, nach einem guten Tierarzt um, der auf Schweine spezialisiert ist und auch zu Ihnen nach Hause kommt.
Die häufigsten Beschwerden betreffen die folgenden Bereiche:
- Verdauung: Schweine sind Allesesser und immer hungrig - lassen Sie Ihr Tier weder hungern noch überfüttern Sie es. Entwurmen Sie Ihr Schwein drei- bis viermal jährlich. Achten Sie auf regelmäßige Ausscheidungen. Behandeln Sie eine Verstopfung sofort und nachhaltig - diese ist eine häufige Todesursache und äußert sich in Stuhlverhalten, ggf. Erbrechen, Untertemperatur und Schlappheit. Halten Sie Ihr Tier fern von giftigen Pflanzen oder sonstigen Produkten. Bei akuten Verdauungsproblemen werden schmerzstillende und krampflösende Mittel gegeben, auch gequollene Leinsamen können sich positiv auswirken.
- Herz/Kreislauf: Schweine sind von Natur aus sehr stressanfällig, außerdem ist ihr Herz im Vergleich zu ihrem Körper häufig zu klein. Die Tiere neigen daher dazu unter Stress (Rangkämpfe, Hitze usw.) zu kollabieren. Bieten Sie Ihrem Schwein bei Temperaturen ab 20 Grad immer eine Suhle oder Badewanne an sowie Schatten. Wird ein Tier in der Gruppe gemobbt, entfernen Sie es und bringen Sie es anderweitig unter. Achten Sie darauf Übergewicht zu vermeiden.
- Bewegungsapparat: allein schon aufgrund ihres Gewichtes leiden Schweine häufig unter Arthrose oder Arthritis. In der Schulmedizin werden diese Beschwerden oft als nicht behandelbar eingestuft und die Tiere häufig sofort eingeschläfert. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass selbst bei höchstgradigen Lahmheiten bei entsprechender Haltung und Behandlung die Schweine vollständig beschwerdefrei werden können. Achten Sie auf das Gewicht Ihres Tieres und vermeiden Sie feuchte Kälte. Ausreichend Bewegung auf geeigneten Untergrund ist die beste Vorbeugung. Die Behandlung von Arthritis bzw. Arthrosen besteht in der Gabe von schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten sowie ggf. Antibiotika.
Sie können Ihr Schwein nach Rücksprache mit dem Tierarzt auch zuhause behandeln. Sie sprechen exzellent auf Homöopathika an, besonders bei akuten Beschwerden. Kaufen Sie sich ein Digitalthermometer für Großtiere, damit Sie im Krankheitsfall die Temperatur genau bestimmen können. Die reguläre Körpertemperatur von erwachsenen Schweinen liegt bei ca. 38,5 Grad, eine Untertemperatur liegt ab 37,5 Grad vor (spricht meist für Schmerzen oder Probleme im Verdauungstrakt bzw. Niere), Fieber liegt ab ca. 39,5 Grad vor.
Bitte beachten Sie, dass Sie im Krankheitsfall immer einen zugelassenen Tierarzt zu Rate ziehen sollten. Nachts und am Wochenende gibt es einen tierärztlichen Notdienst, der verpflichtet ist Ihrem Tier zu helfen, wenn es sich um einen Notfall handelt.
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